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Welchen Wolf fütterst du? Eine Geschichte über die Macht der Entscheidung


Es gibt eine alte Erzählung der Cherokee Indianer, die uns verdeutlicht, welche Macht jeder von uns über sein Leben hat. Und sie geht wie folgt:



Ein weiser Cherokee erzählt seinem Enkel über den inneren Kampf, der in jedem von uns tobt.


„In jedem Menschen findet ein Kampf zwischen zwei Wölfen statt. Der eine Wolf ist böse. Er ist Neid, Gier, Eifersucht, Arroganz, Minderwertigkeit, Selbstmitleid, Groll, Lüge, falscher Stolz und Überlegenheit.


Der andere Wolf ist gut. Er ist Freude, Frieden, Liebe, Empathie, Hoffnung, Freundlichkeit, Wahrheit, Großzügigkeit, Mitgefühl, Mut, Glaube und Vertrauen.“


Der Enkel denkt einige Zeit darüber nach und fragt seinen Großvater dann: „Und welcher Wolf gewinnt?“


Der alte Cherokee antwortet: „Der, den du fütterst.“



Diese tolle Geschichte zeigt uns, dass wir unser Leben mit unseren Gedanken und Handlungen selbst steuern können: Das worauf wir uns konzentrieren – sprich, mit unserer Energie füttern – wächst! Das gilt für jeden Bereich.


Da wir im Meine Bauchgefühle System alles immer ganzheitlich betrachten, wollen wir die Lehre dieser Geschichte auf der körperlichen, psychischen und emotionalen Ebene angehen. Vorher schauen wir uns aber noch an, was genau die beiden Wölfe füttert.



Was den bösen Wolf füttert


Wenn du den bösen Wolf füttern möchtest, brauchst du aller Wahrscheinlichkeit nach nichts weiter zu tun, da dieser Wolf in unserer Gesellschaft derjenige ist, der automatisch gefüttert wird. Dies geschieht aus mehreren Gründen... Unter anderem aufgrund des sogenannten Negativity Bias in unserem Gehirn. Dieser sorgt dafür, dass wir vor allem negative – sprich bedrohliche – Dinge entdecken, da diese unser Überleben gefährden könnten.


Dadurch fällt es „leichter“, sich auf das Negative zu konzentrieren.


Ein weiterer Punkt ist, dass Angst seit jeher das mächtigste Werkzeug ist, um Menschen zu steuern. Und dies wird auch gezielt eingesetzt. Schauen wir uns nur einmal die Mainstream Massenmedien an, die 24/7 von Krieg, Krisen und Katastrophen auf der ganzen Welt berichten. Wir werden nonstop in einem Dauerzustand der Angst gehalten und fühlen uns hilflos, irgendetwas dagegen ausrichten zu können. Positives finden wir nur selten in diesem großen Maß – auch wenn es existiert! Dies zeichnet ein sehr negatives Bild von der Welt und unserer Rolle und Macht in ihr.


Unsere Programmierung und unser Weltbild sind hauptsächlich negativ geprägt.


Zudem werden wir in unserer Kindheit darauf konditioniert, unsere angeborenen Talente, Stärken und Gaben zu hinterfragen (bin ich gut genug?) und sie zu verstecken, damit wir nicht herausragen, eingebildet wirken und dadurch ausgeschlossen werden. Wir lernen, uns stets mit anderen zu vergleichen, was dazu führt, dass wir unsere Fähigkeiten anzweifeln und nicht herausfinden, was uns einzigartig macht.


Selten werden wir ermutigt, noch größer zu träumen und unseren Wünschen zu folgen. Wir werden darauf konditioniert, immer zuerst über Hürden und Probleme nachzudenken. Wenn diese von Anfang an betrachtet werden, kann das die Energie aus unseren Zielen saugen und deren Erreichen erschweren oder sogar unmöglich machen.


Wie oft hören wir, dass etwas unrealistisch oder nur eine Träumerei sei? Wie viele Leute unterstützen vs. hinterfragen unsere Ziele? Meist tun sie es nicht aus bösem Willen, sondern aus ihren eigenen Misserfolgen und ihrer Hoffnungslosigkeit heraus. Zudem wäre es ein Knacks für ihr Ego, wenn ihnen ein Spiegel vorgehalten wird weil jemand das schafft, was sie nicht geschafft haben.


Hinzukommt, dass wir – statt unsere angeborenen Talente zu stärken und stolz einzusetzen – dazu angehalten werden, uns auf unsere Schwächen zu konzentrieren, und diese zu verbessern. Das sehen wir z. B. im Konzept der Nachhilfe. Hier werden die Bereiche gepaukt, in denen Kinder schlechter abschneiden als der Rest. Anstatt sie in den Felder zu fördern, die ihnen leichter fallen und ihnen zu helfen, ihre Talente auszubauen.


Dies sorgt dafür, dass wir in einem Einheitsbrei der Mittelmäßigkeit versinken und die meisten Menschen sich niemals trauen, ihre Einzigartigkeit nach außen zu strahlen.


Angst, Zweifel und einschränkende Glaubenssätze


Kommen dir diese angstgesteuerten Fragen bekannt vor? Bin ich wirklich gut genug für meinen Traumjob? Mag er oder sie mich wirklich so wie ich bin? Werde ich jemals so schön, reich und erfolgreich sein wie …? In meiner Familie war es schon immer so. Wieso sollte es bei mir anders sein?


Die Stimme des bösen Wolfs sagt uns, dass wir nicht genug sind, dass unsere Träume und Wünsche unerreichbar für uns sind und dass die anderen „mehr Glück oder bessere Gene“ haben und so den perfekten Partner oder Körper bekommen können. Wir jedoch nicht…


Die einschränkenden Glaubenssätze, die wir über die Jahre gebildet haben, erstarren zu Gefängnismauern um uns herum, die dafür sorgen, dass wir nicht einmal darüber nachdenken, was dahinter liegen könnte. Denn das wäre „zu schön, um wahr zu sein.“ Wir erlauben uns nicht einmal, über eine „bessere Zukunft“ nachzudenken, denn wer sind wir schon, diese zu erreichen?! Wir haben es eh nicht verdient – sagt der böse Wolf.



Stimmt das wirklich?


Was wäre jedoch, wenn wir unsere tiefsten Wünsche bisher nicht erreicht haben, weil wir sie (und unsere Kraft) nicht ernst nehmen? Weil wir nicht unserem Herzen folgen und unsere Entscheidungen aus Angst anstatt aus Liebe treffen und es daher nicht einmal versuchen…?


Wenn wir negativ über uns denken und harsch und eventuell sogar hasserfüllt mit uns sprechen, uns für kleine Rückschläge und Fehler verurteilen oder bestrafen und nur das Negative sehen, füttern wir den bösen Wölf. Daher ist es so wichtig, dass wir lernen, unsere Gedanken zu beobachten und zu hinterfragen. Denn nur weil wir etwas denken, heißt es nicht, dass es wahr ist. (Aufgrund der vielen limitierenden Glaubenssätze, die wir angesammelt haben, vermutlich sogar eher das Gegenteil!)


Glaube daher nicht alles, was du denkst!



Umgang mit negativen Emotionen


All dies soll jedoch nicht bedeuten, dass wir negative Gedanken und Emotionen verleugnen und unterdrücken sollten! Negative Emotionen sind eine vollkommen normale biologische Reaktion auf negative Gedanken. Wenn sie auftreten, hat das einen Grund, den es zu verstehen gilt.


So gehst du mit „negativen“ Emotionen um:

  • Erkenne und benenne sie.

  • Akzeptiere und fühle sie vollkommen.

  • Frage dich, was der Auslöser war.

  • Drücke sie in einem sicheren Rahmen aus (Schreiben, Schreien, Dampf ablassen, Bewegen etc.).

  • Such die Botschaft, die sie dir mitteilen und nimm sie ernst.

  • Nimm entsprechende Veränderungen vor.


Vielleicht zeigt aufkommender Ärger dir, dass deine Grenzen überschritten wurden oder du bestimmte Dinge klarer kommunizieren musst. Vielleicht zeigt deine Angst dir, dass du dich mit diesem Menschen oder in dieser Situation nicht sicher fühlst und du dich entfernen solltest.



Geschichte zwei Woelfe Meine Bauchgefuehle


Was den guten Wolf füttert


Kurz: Die Entscheidung, das Positive zu sehen und zu leben.


Wenn du den guten Wolf in dir füttern möchtest, braucht es anfangs ein bisschen Übung, da wir wie oben beschrieben eher auf die negative Seite „gepolt“ sind. Der erste Schritt ist die Entscheidung, den guten, statt den bösen Wolf füttern zu wollen. Anschließend braucht es die Aufmerksamkeit darüber, wann du automatisch in negative Gedankenmuster abrutschst.


Wenn dir klar wird, dass du alten, einschränkenden Glaubenssätzen folgst, kannst du diese hinterfragen und bewusst entscheiden, wie du stattdessen denken und dementsprechend handeln möchtest. Das Umprogrammieren braucht etwas Geduld und Hingabe. Zum Glück gibt es diverse Techniken, die dir dabei helfen. Gerne unterstütze ich dich im Coaching auf deiner ganz persönlichen Reise.



Diese Fragen helfen dir, Bewusstsein über deine Gedanken und dein Verhalten zu erhalten:

  • Warum reagiere ich in dieser Situation so? Wann habe ich kürzlich genauso reagiert? Wann habe ich das erste Mal so reagiert und warum?

  • Ist dies das beste Verhalten für mich und andere in dieser Situation?

  • Möchte ich ein Mensch sein, der sich so verhält? Falls nein, wie möchte ich mich stattdessen verhalten? Wie kann ich es beim nächsten Mal anders machen?

  • Ist dieser Gedanke wirklich wahr? Wenn nein, warum denke ich so? Wann habe ich diesen Glaubenssatz gebildet und warum? Was möchte ich stattdessen denken?

  • Wie viele Entscheidungen pro Tag treffe ich aus Angst und wie viele aus Liebe und Hoffnung?

  • Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte?

  • Was hat mich bisher davon abgehalten, den guten Wolf zu füttern?

  • Habe ich Angst vor guten Dingen? Wenn ja, warum?

  • Glaube ich, gute Dinge zu verdienen? Warum/warum nicht?

  • Was habe ich in meinem Leben durch eine negative Einstellung und darauf basierende Handlungen bereits verloren?

  • Wie würde sich mein Leben verändern, wenn ich mich auf das Positive konzentriere?

  • Was habe ich zu verlieren? Ist es das wert?

  • Ist die vermeintliche (!) Sicherheit meiner Komfortzone es wert, keine Risiken in meinem Leben einzugehen? Würde ich bereuen, es nicht versucht zu haben?


Wenn du dich entschieden hast, den guten Wolf zu füttern, hier ein paar Tipps für die Fütterung:



Wolfsfütterung aus ganzheitlicher Sicht


Abschließend schauen wir uns an, wie du den Wolf deiner Wahl auf allen Ebenen füttern kannst:

Die Drei Gehirne Meine Bauchgefuehle
  • BAUCH

Wusstest du, dass jede deiner Entscheidungen in Bezug auf deine Ernährung dein Mikrobiom und deine Gesundheit beeinflusst?! Daher nehmen wir es auf der körperlichen Ebene wörtlich und fragen uns, wen wir mit unserer Ernährung füttern?


Wenn du Tipps suchst, wie du dich körperlich bestmöglich füttern kannst, lies hier weiter.


  • KOPF

Auf der psychischen Ebene können wir uns fragen, ob Mut oder Reue unsere Entscheidungen beeinflussen und wieso erlernte Hilflosigkeit uns einen Strich durch die Rechnung machen kann?


  • HERZ

Auf der emotionalen Ebene befassen wir uns mit der Frage: „Was frisst uns von innen auf und wie können wir mit emotionalem Essen umgehen?“



Die Geschichte der beiden Wölfe zeigt wieder einmal, dass wir unser Wohlbefinden in unseren eigenen Händen haben. Es ist unsere Entscheidung, welchen Wolf wir füttern und wem wir die „Macht geben“. Also, wofür entscheidest du dich? Welchen Wolf wirst du füttern?



Wissen ist nur Macht, wenn man was man weiß auch macht. Meine Bauchgefuehle

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